Wasser- und Abwassergebühren
Erläuterungen zur Kalkulation der Gebühren für Wasser und Abwasser zum 1.11.2024
Im 2-Jahres-Rhythmus werden für das Stadtgebiet von Grünsfeld die Verbrauchsgebühren für Wasser und Abwasser neu kalkuliert und festgesetzt. In der öffentlichen Sitzung am 15.10.2024 beschloss der Gemeinderat die diesjährige Kalkulation und die neuen Gebühren, welche ab dem 1.11.2024 gültig sind. Auch die Grundgebühren wurden nach 2016 aufgrund der laufenden Einführung von digitalen Funkwasserzählern wieder neu berechnet. Die Änderungen der beiden betreffenden Satzungen werden in dieser Ausgabe der Stadtrundschau bekannt gegeben.
Für abgenommene Mengen unter 5.000 m³/Jahr liegt die Wassergebühr künftig bei 3,56 €/m³ und die Schmutzwassergebühr liegt bei 2,73 €/m³. Die Niederschlagswassergebühr beträgt zunächst 33 cent/m² versiegelte Fläche und ab 1.11.2025 30 cent/m². Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat haben sich mit der Festlegung der neuen Gebühren und der damit zusammenhängenden deutlichen Erhöhung nicht leicht getan. Aus verschiedenen Gründen, die kaum bis gar nicht beeinflussbar sind und nun zeitlich ungünstig zusammenfallen, ist diese Erhöhung aber unumgänglich. Nachfolgend möchten wir diese Gründe kurz erläutern. Zum einen gab es in den letzten beiden Jahren enorme Preissteigerungen in den verschiedensten Bereichen, gerade auf dem Energiesektor. Auch Steigerungen bei Dienst- und Sachleistungen sowie Tarifsteigerungen beim Personal sorgten für allgemeine Teuerungen bei der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung.
Die Umsetzung der Wasserversorgungskonzeption im Rahmen der Wasserversorgung Mittlere Tauber (WVMT) machte sich in den vergangenen Kalkulationszeiträumen immer bemerkbarer.
Insgesamt wurden bisher ca. 65 Mio. € investiert und ein Großteil der Konzeption wurde bereits umgesetzt. Die Bevölkerung profitiert hier durch deutlich von Qualitätssteigerungen wie das weichere Wasser oder von der erhöhten Versorgungssicherheit. Ein weiterer Punkt, der vor allem beim Frischwasser aber auch beim Abwasser für deutliche Gebührenerhöhungen pro verbrauchtem Kubikmeter sorgt, ist die Tatsache, dass in den letzten acht Jahren deutlich rückläufige Wassermengen abgenommen wurden. Das erhöht zwangsläufig den Preis pro Kubikmeter.
In den Jahren bis 2020 mit hohen, teilweise nicht einkalkulierten, Verbräuchen wurden zudem Überschüsse erwirtschaftet. Diese mussten in den darauffolgenden Jahren in die Kalkulation
eingerechnet werden und sorgten so bis zum Jahr 2024 dafür, dass die Gebühren nicht höher ausgefallen sind. Jetzt sind diese damaligen Überschüsse aufgebraucht und sie können nicht mehr für eine Gebührensenkung sorgen. Des Weiteren wurde in der aktuellen Kalkulation erstmalig ein Großverbrauchernachlass berechnet. Dieser hat zur Folge, dass die übrigen Verbraucher, die in der Vergangenheit enorm durch einen Großabnehmer profitiert haben und bei den Gebühren entlastet wurden, in der Zukunft nur noch deutlich eingeschränkter von diesem hohen Verbrauch profitieren. Die Zukunftsfähigkeit des Gesamtsystems ist dadurch aber sehr viel wahrscheinlicher gewährleistet.
In der Wasser- und Abwasserabrechnung für das vergangene Jahr, welche Mitte November an die Anschlussnehmer verschickt wird, wird der Abschlag für das kommende Jahr bereits auf Grundlage der neuen Gebühren festgesetzt.
Ergänzend zu diesen Erläuterungen haben wir die beiden Präsentationen aus der öffentlichen Gemeinderatssitzung nachfolgend eingestellt:
Die Präsentation "Abwasser" können Sie hier herunterladen (PDF-Datei).
Die Präsentation "Wasser" können Sie hier herunterladen (PDF-Datei).